Kirchentag der anderen Art in Braunschweig (2003)

10.000 Christen beim Kongress von Zeugen Jehovas (2003) in Braunschweig erwartet.

Was die evangelische Kirche erst vor 54 Jahren geschafft hat, veranstalten Zeugen Jehovas seit 1889: Kongresse, vergleichbar mit dem Evangelischen Kirchentag. Der erste deutsche Kongress fand 1922 in Leipzig statt.

Auch in diesem Jahr (2003) veranstalten Jehovas Zeugen Kongresse in 22 verschiedenen Städten unter dem Motto „Verherrlicht Gott.“ Circa 10.000 Gläubige werden in Braunschweig vom 11. bis 13. Juli 2003 im Stadion an der Hamburger Straße erwartet. Jeweils zu Programmbeginn und Programmende singen die Gläubigen ein Lied und sprechen ein Gebet. Das Programm umfasst Vorträge und Erfahrungsberichte von Gläubigen. Im Mittelpunkt steht die Bibel und die Anwendung der Lehren im täglichen Leben.

Taufe
Besondere Highlights sind die Taufe am Samstagmorgen und das biblische Drama Sonntag früh. Es gibt Taufekeine Kleinkindtaufen mit wenigen Tropfen Wasser, sondern die Täuflinge werden ganz untergetaucht, doch zuvor gibt es noch eine Taufansprache. Das biblische Drama oder Theaterstück spielt meist in alter Zeit und entsprechend sind auch die Kostüme. Dazu bringt „Radio Okerwelle“ eine Sendung. Sie beinhaltet weniger die religiösen Lehren, sondern zeigt die Veränderungen der Kongressorganisation. Früher waren Tausende Helfer für die Verköstigung der Gläubigen in der Cafeteria in Zelten zuständig. Heute bringt sich jeder sein Essen mit. Auch sind die Anfahrtswege zu den Kongressen nicht mehr so weit und die Transportmittel haben sich doch sehr geändert. Früher reisten die Zeugen mit Sonderzügen nach Hamburg oder München, heute fahren sie mehr per Auto oder Bus nach Braunschweig.

Die meisten Gläubigen übernachten heute zu Hause im eigenen Bett, in Hotels oder der Jugendherberge, nur wenige zelten oder campen. In den 60er Jahren war es üblich auf Stroh in Zelten, Tanzsälen oder Schulen zu schlafen, später kam die Ära der Luftmatratzen in Messehallen. Die Kongresse dauerten früher oft eine Woche, heute nur drei Tage.

Das Programm ist kürzer und kompakter geworden, was viele bedauern, ist der Kongress doch dazu da, Freunde zu treffen. Dafür bleibt jetzt weniger Zeit.

In der Sendung erzählen einige Zeitzeugen über ihre Erlebnisse auf Stroh und Luftmatratzen zu schlafen oder welche freiwilligen Tätigkeiten sie so für ihre Glaubensgeschwister ausführten.

Zwei Gläubige berichten über den Besuch von internationalen Kongressen in den USA und Ghana.

Alles in allem ist es für die Gläubigen immer wieder ein Anlass zur Freude, diese Kongresse zu besuchen

© Ingeborg Lüdtke

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Die Sendung wurde am 6. Juli 2003 bei Radio Okerwelle ausgestrahlt

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