Die KZ-Überlebende Hermine Schmidt verstarb am 31.3.24 im Alter von 98 Jahren in Lübeck.
Hermine Schmidt war im KZ Stutthof bei Danzig als Bibelforscherin (Zeugin Jehovas) inhaftiert. Die Gestapo versuchte viele Male ihre Standhaftigkeit zu brechen. Eine brenzliche Situation erlebte sie, als eine gutaussehender SS-Mann sie zu küssen versuchte. Sie ohrfeigte ihn im Affekt. Daraufhin prophezeite er ihr, dass sie bald sterben werde. Dazu kam es nicht, da der SS-Mann sich etwas zu Schulden kommen ließ und das KZ verlassen musste.
Sie wurde mit vielen anderen Häftlingen zwangsevakuiert und sollte auf das Schiff „Wilhelm Gustloff“ gebracht werden. Da sie aber das Schiff nicht mehr rechtzeitig erreichten, entgingen sie dem Tod. Am 30. Januar 1945 wurde das mit Flüchtlingen und Wehrmachtsangehörigen überfüllte Schiff von einem sowjetischen U-Boot versenkt.
Mit 370 anderen Häftlingen wurde Hermine Schmidt auf einen Kahn verladen. Viele Häftlinge starben dabei. Hermine wurde sehr krank, überlebte aber die Fahrt. Am 5.Mai 1945 wurde sie auf der dänischen Insel Mön befreit.
Ihre bewegende Leidensgeschichte beschreibt sie in ihrem Buch „Gerettete Freude“. Aus ihm las sie am 27. Januar 2004 in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule.
Hermine und ihr Mann Horst Schmidt waren zum ersten Mal am 21.10.1998 in der Uni Göttingen zu Gast. Wilfried Voigtländer hat das Interview mit ihnen geführt.
Der Text des Interviews mit Hermine und Horst Schmidt kann man nachlesen unter:
(c) Ingeborg Lüdtke
Siehe auch: https://alst.org/aktuelles/letzte-deutsche-kz-ueberlebende-der-ns-opfergruppe-jehovas-zeugen-gestorben/
Oral History Interview mit Hermine Schmidt: https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn508827
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