KZ-Lager Lenne bei Eschershausen

Interview mit Dr. Hilko Linnemann von der VHS Holzminden über das KZ-Lager Lenne bei Eschershausen

Ausgestrahlt am 17.11.2010 im StadtRadio Göttingen


Ingeborg Lüdtke:

Herr Dr. Linnemann Sie haben die diesjährige Veranstaltung der Reihe „Gedenken und Erinnern in Südniedersachsen“ für die Kreisvolkshochschule Holzminden organisiert.

Im Anschluss führten Sie die Teilnehmer zu der Erinnerungsstätte des Lenner Lagers.

Was versteht man unter dem Lenner Lager?


Dr. Hilko Linnemann:

Das Lenner Lager war das größte Zwangsarbeiterlager in der Region und Teil eines im Aufbau befindlichen Rüstungskomplexes im Raum Eschershausen im Landkreis Holzminden in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Zu diesem Rüstungskomplex gehörten noch ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, ein Außenlager des Zuchthauses Hameln-Celle, sowie mehrere weitere Lager für Zwangsarbeiter aus ganz Europa. Insgesamt sollten in diesem Rüstungskomplex bis zu 10.000 Häftlinge eingesetzt werden. Für das Lenner Lager waren davon zwischen 3.500 und 5.000 Häftlinge vorgesehen.


Ingeborg Lüdtke:

Wo genau lag das Lager Lenne?


Dr. Hilko Linnemann:

Das Lager Lenner liegt in einem Waldgebiet, dem so genannten Schwarzen Land, am Rande der Gemeinde Lenne, im Landkreis Holzminden, direkt an der Bundesstraße 64 zwischen Eschershausen und Vorwohle.


Ingeborg Lüdtke:

Von wann bis wann hat es bestanden?


Dr. Hilko Linnemann:

Das Lager befand sich noch im Aufbau und wurde im Sommer 1944 begonnen und hat bis zur Befreiung der Lager am 07. April 1945 bestanden. Nach dem Ende des Krieges diente es zunächst der Unterbringung für die ehemaligen Gefangenen der Lager im Hils, die als so genannte „displaced Persons“ nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten. Ab Ende 1945 wurden die Baracken dann zum Teil auf Abbruch in der Region verkauft. Einige dieser Baracken stehen noch heute an verschiedenen Orten in der Region.


Ingeborg Lüdtke:

Welche Opfergruppen und Nationalitäten waren hier inhaftiert?


Dr. Hilko Linnemann:

Die Opfer kamen aus vielen Ländern Europas. Größere Gruppen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern kamen aus Osteuropa, wie beispielsweise der Sowjetunion oder aus Polen aber auch West- und Südeuropäer, wie Franzosen oder Italiener waren als große Gruppe vertreten. Die zahlenmäßig größte Gruppe bildeten jedoch Deutsche, die in ihrer Familie Verwandte jüdischen Glaubens hatten. Diese Opfergruppe wurde seit Ende 1943, verstärkt seit Sommer 1944 in Zwangsarbeiterlager eingewiesen und mussten für die Organisation Todt Zwangsarbeit leisten. Die Organisation Todt war als Bauorganisation geschaffen worden, die u.a. seit 1943 für den Ausbau der Untertageverlagerung von Rüstungsprojekten verantwortlich war und somit kriegswichtige Bauvorhaben wie zum Beispiel die Untertageverlagerung von Rüstungsproduktion im Hils bei Eschershausen durchführte.


Ingeborg Lüdtke:

Gab es auch bekannte Opfer?


Dr. Hilko Linnemann:

Ja, einige. Im Lenner Lager war beispielsweise der Atomphysiker Klaus Traube, der nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Karriere in der Atomindustrie machte, sich aber seit Ende der 1970er Jahre in der Antiatomkraftbewegung und im Umweltschutz engagierte.

Ein weiterer bekannter ehemaliger Häftling war Klaus-Peter Bruns der seit Mitte der 60er Jahre zunächst Abgeordneter der SPD im Niedersächsischen Landtag und von 1970 bis 1976 Landwirtschaftsminister in Niedersachsen war.

Ebenfalls bekannt ist der FDP Politiker und spätere Finanz-Senator von Bremen, Wilhelm Nolting-Hauffoder der ehemalige Landtagsabgeordnete der SPD und Vorsitzender des Rechtsausschusses des Niedersächsischen Landtages Lothar Urbanczyk.

Einige ehemalige Häftlinge wurden Bürgermeister ihrer Heimatstädte. Darüber hinaus waren später erfolgreiche Geschäftsleute, Wissenschaftler und Beamte unter den ehemaligen Häftlingen.


Ingeborg Lüdtke:

Welche Arbeiten mussten verrichtet werden?


Dr. Hilko Linnemann:

Zunächst hauptsächlich Bauarbeiten, sowohl zum Aufbau des Lagers, aber auch beim Aufbau einer so genannten „Waldfabrik“, also einer Fabrikationsstätte mit großen Baracken, die zur Tarnung vor Luftangriffen in einem großen Waldgebiet aufgebaut wurde. Das Baumaterial musste zum Teil in das Waldgebiet getragen werden, so dass es sich um schwere körperliche Arbeit handelte, die die Häftlinge verrichten mussten. Darüber hinaus wurden die Häftlinge bei der Schaffung der Infrastruktur des Rüstungskomplexes, z.B. bei der Verlegung von Bahngleisen, aber auch für den Ausbau der unterirdischen Stollenanlagen eingesetzt. Ein Teil der Häftlinge arbeitete auch in der Produktion von Rüstungsgütern.


Ingeborg Lüdtke:

Und wer waren die Auftraggeber?


Dr. Hilko Linnemann:

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, da es sich um einen damals im Aufbau befindlichen Rüstungskomplex handelte, der sich durch eine Vielzahl von verschiedenen Lagern und die Beteiligung einer Vielzahl verschiedener Firmen und Institutionen auszeichnete, die in den Akten zudem noch mit Tarnbezeichnungen belegt sind. Ich versuche das mal möglichst einfach zu erklären.

Der Ausbau der Lager und der Stollen standen unter der Oberaufsicht der Organisation Todt, also unter staatlicher Aufsicht. Die Organisation Todt hatte die Einzelnen Bauprojekte jedoch an regionale und überregionale Baufirmen vergeben, für die die Häftlinge dann arbeiten mussten.

Neben den Ausbaumaßnahmen, sowohl der Grubenanlagen, als auch der verschiedenen Lager, lief aber auch bereits der Aufbau einer Produktion von Rüstungsgütern.

Zunächst wurden ab Ende 1943 in den Grubenanlagen des Asphaltbergwerks nur Material und Maschinen eingelagert. Daran waren z.B. das Marinearsenal Kiel oder auch die Continentale Gummi-Werke AG aus Hannover beteiligt. In weiteren Grubenbereichen wurden bis Mitte 1944 durch die Deutschen Edelstahl-Werke Hannover, Kurbelwellen, durch die C. Lorenz AG Berlin, Funkmessgeräte und durch die Härterei Reinhardt aus Leipzig, Zahnräder, hergestellt.

Ab August 1944 verlagert dann das Volkswagenwerk unter der Leitung von Ferdinand Porsche einen Teil seiner Rüstungsproduktion in die Stollenanlagen. Eins der Ziele war es Eschershausen im Rahmen des Jägerprogramms zum Zentrum seiner Flugzeugproduktion auszubauen.


Ingeborg Lüdtke:

Unter welchen Lebensumständen mussten die Inhaftierten arbeiten?


Dr. Hilko Linnemann:

Die Baracken bestanden aus 4 Räumen bei einer jeweiligen Größe von 5×12 Metern. In jedem dieser Räume waren mehr als 30 Personen untergebracht. Die Verhältnisse waren sehr beengt. Hinzu kam, dass es Herbst bzw. Winter war, die Baracken nicht isoliert waren, es wenig Heizmaterial gab und das Waldgebiet sehr feucht war. Augenzeugen berichten, dass morgens das Kondenswasser von der Decke tropfte. In der Regel mussten die Häftlinge 12 bis 14 Stunden arbeiten, wenn z.B. Baumaterial angeliefert wurde, musste auch manchmal noch darüber hinaus gearbeitet werden. In den Stollenanlagen kam erschwerend noch die konstante Temperatur von 7 Grad verbunden mit der Luftfeuchtigkeit und zum Teil Sauerstoffmangel erschwerend hinzu.

Die Ernährungssituation war schlecht, es gab im wesentlichen dünne Suppen, etwas Gemüse, wenig Brot, selten Fleisch. Die Nahrung reichte in der Regel nicht, um bei derLenner Lager körperlich schweren Arbeit bei Kräften zu bleiben. Hinzu kamen noch unzureichende hygienische Bedingungen. Als Folge der Mangelernährung und der schlechten hygienischen Verhältnisse kam es in den Lagern im Hils dann auch regelmäßig zu Krankheiten und Todesfällen.


Ingeborg Lüdtke:

Was sieht man noch vor Ort?


Dr. Hilko Linnemann:

Man sieht in dem Waldstück noch die Fundamente der ehemaligen Baracken und die damit zusammenhängende Struktur des Lagers, wie beispielsweise den Appellplatz.


Ingeborg Lüdtke:

Ist es in der Umgebung bekannt, dass es dies Lager gab?


Dr. Hilko Linnemann:

Ja. Durch die inzwischen jahrzehntelange Arbeit verschiedener Schulen der Region, des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden oder der Kreisvolkshochschule Holzminden und weiterer engagierter Institutionen und Einzelpersonen ist der Lagerkomplex mittlerweile bekannt.


Ingeborg Lüdtke:

Was tut die Kreisvolksschule im Zusammenhang mit den Heimatpflegern für diesen Gedenkort?


Dr. Hilko Linnemann:

Die Kreisvolkshochschule Holzminden hat in Zusammenarbeit mit Detlef Creydt, der sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung der Lager im Hils beschäftigt hat und mit Dr. Manfred Grieger von der Historischen Kommunikation der Volkswagen Aktiengesellschaft im Rahmen mehrerer Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose Jugendliche in den letzten 6 Jahren zunächst einen Geschichtspfad mit erklärenden Tafeln auf dem Gelände des Lenner Lagers angelegt. Zu diesen Projekten gehörte auch der Aufbau einer Baracke auf einem der Originalfundamente, in der seit einem Jahr die Dauerausstellung „Zwangsarbeit für die Rüstung im Nationalsozialismus“ gezeigt wird. Unterstützt werden die Projekte durch eine Vielzahl von Partnern, wie der Europäischen Union, dem Landkreis Holzminden, die Arbeitsgemeinschaft zur Arbeitsvermittlung Holzminden, der Kulturstiftung des Landkreises, von Kommunen, der Kreisvolkshochschule Holzminden, der Historische Kommunikation der Volkswagen Aktiengesellschaft, der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, dem Forstamt Grünenplan oder dem Heimat- und Geschichtsverein Holzminden.

Die Kreisvolkshochschule Holzminden hat das Gelände von den Niedersächsischen Landesforsten gepachtet und betreibt es nun als Gedenkstätte, in dem Ausstellungen gezeigt, Vorträge gehalten und Gruppen durch das Gelände geführt werden.

(c) Ingeborg Lüdtke

 

Kontakt:

Dr. Hilko Linnemann

http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/erinnerungsorte/74848/erinnerungsorte-detailseite?id=467

Detlef Creydt

http://www.detlefcreydt.de/kontakt__impressum.html

  13 comments for “KZ-Lager Lenne bei Eschershausen

  1. 22. Februar 2017 at 12:58

    Mein Vater, als „Halb-Jude,“ hat in diesel Lager Zwangsarbeit gemacht. Er sagte das er 16 Stenden pro Tage eine Spitzhacke benutzte, und sogar am Morgens konnte er die Hände nicht aufmachen können. Er ist in 1947 zu USA emigriert. War sehr beschädigt….

    • 25. Februar 2017 at 19:26

      Ich habe einiges darübergelesen. Es muss sehr hart für Ihren Vater gewesen sein. Glücklicherweise hat er überlebt. Falls Sie noch weitere Informationen haben sollten, könnten Sie sich über das folgende Portal http://gis.landkreis-holzminden.de/geoportal/zwangsarbeiterlager-lenne-info an den Lokalhistoriker Herrn Creydt wenden.

    • Bozza
      28. Januar 2021 at 19:33

      Anche mio padre internato in questo lager …ho ancora tessera

      • 30. Januar 2021 at 18:26

        Vielen Dank für diesen Hinweis. Ab und zu melden sich bei mir noch Nachkommen von ehemaligen Gefangenen bei. Es ist schön, dass sie nicht vergessen werden.
        (Übersetzung laut deeple: Grazie per questo suggerimento. Di tanto in tanto mi fanno rapporto i discendenti di ex prigionieri. È bello che non vengano dimenticati.)

  2. Sonja Kroll
    6. Dezember 2017 at 14:48

    Vielen Dank für die Transkription dieses Interviews, das ich mit großem Interesse gelesen habe. Ich hatte meinen Großvater als Holocaust-Überlebenden in der Datei des Holocaust Museum Wasgington DC gefunden und dort gelesen, dass er im Lenner Lager als Zwangsarbeiter einquartiert war. Eine Internetsuche über das Lenner Lager bringt erschreckend WENIG Informationen zu Tage, aber immerhin das hier transkribierte Interview, das auch ein paar Informationen zu den Lebensumständen im Lager bietet. Dass es erst seit 2008 eine Gedenkstätte in Lenne gibt, hat mich übrigens sehr erstaunt!
    Mein Großvater war gemeinsam mit seinem älteren Bruder als „Mischling ersten Grades“ in Lenne.

    • 7. Dezember 2017 at 22:32

      Es freut mich, dass Sie aus dem Interview ein paar Informationen zu den Lebensumständen erfahren konnten. Der Lokalhistoriker Herr Creydt hat 3 Bände über die Zwangsarbeit im Hils geschrieben. Falls Sie mögen, könnte ich den Kontakt zu ihm herstellen. Allerdings beschäftigt er sich in den Büchern nicht nur mit dem Lenner Lager. Gründe dafür, dass es zu wenig Informationen über dieses Lager gibt mögen sein: Zum einen mag es genau wie in anderen Teilen Deutschland gewesen sein, dass man sich mit seiner dunklen Vergangenheit am Ort und der Beteiligung der eigenen Familien nicht auseinander setzen wollte. Zum anderen ist auch die „Organisation Todt“ noch nicht vollständig erforscht. Auf einer Tagung in Frankfurt traf ich einen Historiker, der sich mit dem Thema befasste und von dem Lenner Lager noch nicht gehört hatte.

      • Manfred Madeira
        24. Dezember 2019 at 15:51

        Sehr geehrte Frau Lüdtke,
        mein Forschungsgebiet sind unterirdische Anlagen, bzw. ehemalige unterirdische Produktionsstätten von Rüstungsgütern aller Art. Meinen Erfahrungen nach sind viele Akten heute noch gesperrt. Denn das Militär ist wie die Kirche, was die einmal haben, geben sie nicht wieder her. Direkt unter dem Lager Lenne befinden sich umfangreiche Stollenanlagen, die sich vermutlich bis weit in die Ebene ziehen. Wenn das erst einmal bekannt wird, tauchen neue Probleme auf und das wollen die Gemeinden nicht. Also hält man lieber den Ball flach und somit die Kosten gering. Diese Praktiken sind überall gleich und sie haben damit Erfolg, denn wir Deutschen sind vermutlich Weltmeister im Vergessen und schon in wenigen Jahren ist alles wieder zugewachsen und das Interesse verschwunden.

        • 24. Dezember 2019 at 21:02

          Sehr geehrter Herr Madeira,
          wie der Gedenkort zur Zeit aussieht, weiß ich leider nicht, aber es werden noch Führungen über die VHS Holzminden angeboten. Mein Interview ist ja auch schon wieder eine Weile her. Leider konnte ich auch nicht sehr viel Quellenliteratur finden, so dass es sich für mich nicht lohnt eine größere Radosendung darüber zu produzieren. Hin und wieder schreiben mir aber Angehörige von den ehemaligen Zwangsarbeitern, so trägt wenigstens der Text des Interviews dazu bei, dass dieses KZ-Lager nicht vergessen wird.

        • Udo Haedecke
          29. Dezember 2019 at 17:22

          Hallo Herr Madeira
          Ich war gestern mit ein Paar Stollen Befahren in Lenne. Also da sieht es aus ,alles wächst zu ,die Hinweis Schilder Zerstört und noch vieles mehr. Und selbst Heute noch nach über 70 Jahren kommt man sich immer noch vor als werde alles noch überwacht, da fahren Autos hinter einem her. Da tauchen mit einmal Leute in Zivil auf mit Ausweisen verschiedensten Art .Die Aussagen hier dürfen sie nicht sein ,wir sind hier zum bewachen der Berganlagen denn sie dürfen die nicht Betreten.
          Also ich weiß wirklich nicht was es da noch zu bewachen geben soll was wir da nicht kennen. Und die Kamera Überwachung ist lächerlich. Das einzigste ist, was Ärgerlich ist das alles verfällt und keiner kümmert sich.
          Mit freundlichen Gruß. U .H.

  3. Friedrich Weißmann
    20. März 2019 at 20:56

    Zu dem oben von Frau Lüdtke genannten „Verdrängungsmechanismus“ möchte ich kurz über eine entlavende Situation berichten: Im Rahmen einer zufälligen Begegnung gegen Ende der 1990er Jahre hat mir ein etwa 40 jähriger Landwirt seine schuliche Abschlussarbeit zu seinem elterlichen Bauernhof gezeigt. Die begann auf der ersten Seite mit einem Photo des Ortsschildes von Lenne. In meiner Überraschung sagte ich spontan, dass da mein Vater bis zum Ende der Nazizeit im Lager war. Die prompte Reaktion war eine sofortige Abwehrhaltung mit der Aussage „Da wusste ja keiner im Dorf, was das da oben war und was da los war!“
    Nicht einmal die nicht unmittelbar betroffene Nachfolgegeneration war zu der einzig menschlichen Antwort in der Lage (außer er wäre ein Neonazi gewesen, was er wohl nicht war): Oh wie schrecklich, hoffentlich kommen nie wieder solche Zeiten.

    • 25. März 2019 at 22:16

      Leider sind solche Reaktionen nicht ungewöhnlich. Glücklicherweise gibt es auch viele der Nachfolgegeneration, die anfangen sich mit der Verstrickung der Familie in NS-Zeit auseinander zu setzen. Der Verein „NS-Familien-Geschichte: hinterfragen – erforschen – aufklären e.V.“ (https://www.ns-familien-geschichte.de/) kam durch Hinterfragen der Familiengeschichte ins Leben. Ich persönlich habe mich durch ein TV-Interview mit Jennifer Teege (Enkelin von Amon Göth) ermutigt gefühlt, die militärische Laufbahn von einigen wenigen Verwandten näher zu betrachten. – Vor 20 Jahren war ich auch noch guter Hoffnung, dass sich die NS-Zeit nicht wiederholen wird. Heute bin ich nicht mehr so davon überzeugt. Wichtig ist, diese grausame Geschichte weiterhin als Warnung immer wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

  4. Rob Feld
    14. Dezember 2019 at 11:13

    Mijn vader Niek Feld, heeft hier gewerkt als dwangarbeider. Op het einde van de oorlog is hij uit een dodenmars ontsnapt en naar de oprukkende Amerikanen gelopen. Hij heeft alles op het nippertje, met geluk en moed, overleefd. Hij bleef getraumatiseerd en heeft later in de vereniging Dwangarbeiders Nederland nog wat ervaringen kunnen verwerken. Ik ben blij dat deze plek blijvend wordt herinnerd.

    • 16. Dezember 2019 at 21:54

      Schön, dass Ihr Vater überlebt hat. Es war bestimmt nicht so einfach, sein Trauma zu verarbeiten. Ja, es ist gut, dass es diese Erinnerungsstätte gibt.

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